Sonntag, 1. Juni 2025 ∙ 19:00 Uhr
Herkulessaal der Münchner Residenz
Ludwig van Beethoven
»Missa solemnis«
Messe in D-Dur op. 123
für 4 Solostimmen, Chor, Orchester und Orgel
Heidi Elisabeth Meier (Sopran)
Ulrike Malotta (Alt)
Roman Payer (Tenor)
Matthias Horn (Bass)
Vogtland Philharmonie
Arcis Vocalisten
Thomas Gropper (Leitung)
Zur Feier ihres 20-jährigen Bestehens haben sich die Arcis-Vocalisten eines der großartigsten Werke der sakralen Kompositionskunst ausgesucht. Beethoven selbst hat seine »Missa solemnis« als sein »größtes Werk« bezeichnet, in dem es ihm darum ging, »religiöse Gefühle zu erwecken und dauerhaft zu machen«.
Das Kyrie überschrieb er mit den Worten »Mit Andacht«. So beginnt das Werk zwar mit einem feierlichen Paukenakkord, doch sogleich folgt ein andächtiges Innehalten aus dem Ehrfurcht, suchende Gläubigkeit und eine Ahnung von Transzendenz sprechen.
Der äußere Anlass für die Entstehung war 1820 die Inthronisation des Erzherzogs Rudolph als Kardinal-Erzbischof von Olmütz, der Beethoven freundschaftlich verbunden war. Doch Beethovens Ringen um eine Messkomposition, die – getragen von feierlicher Größe – alle Höhen und Tiefen menschlicher Seelen- und Glaubenszustände ausloten sollte, war derart intensiv, dass er vier Jahr bis zur Fertigstellung benötigte.
Die »Missa solemnis« ist eine sehr persönliche Messvertonung, die jeden liturgischen Rahmen sprengt. Kraftvoll strebt sie immer neuen Höhepunkten entgegen. Dabei spannt sich der Bogen vom Beginn bis zu den beinahe tumultartig-kämpferischen Steigerungen im Agnus Dei, in dem Beethoven den Kampf von Licht und Finsternis, von Gut und Böse auf drastische und für unsere Ohren fast moderne Weise ausmalt. — Die Arcis-Vocalisten freuen sich darauf, mit der »Missa solemnis« ihr 20-jähriges Bestehen feiern zu dürfen. (js)