20 Jahre Arcis-Vocalisten —
Herzlich Willkommen!
Grußwort von Oberbürgermeister Dieter Reiter
Wenn die Arcis-Vocalisten München in diesem Jahr auf ihr 20-jähriges Bestehen zurückblicken, ist das gleich in mehrfacher Hinsicht ein Grund zum Feiern. Einmal natürlich für den Chor selbst, der sich über die Jahre ein breites Repertoire erarbeitet hat und auf eine Vielzahl erfolgreicher Konzerte zurückblicken kann. Dann aber auch für das Publikum, denn ein Konzert mit den Arcis-Vocalisten bietet stets hohe Qualität und hat darüber hinaus schon so manche musikalische Rarität zutage gefördert.
Mit dem Schwerpunkt im klassisch-romantischen Bereich beherrscht dieser Klangkörper die gesamte Bandbreite der Chorliteratur von Bach bis Jenkins und hat in den vergangenen 20 Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass er keineswegs auf traditionelle Aufführungen bekannter Werke beschränkt ist. Vielmehr setzt sich der Chor mit hoher Experimentierfreude auch mit unbekannten Kompositionen abseits des Mainstreams auseinander oder verleiht der Musik durch szenische Konzertinszenierungen zusätzliche Ausdruckskraft und Eindringlichkeit. »Die Arcis-Vocalisten aus München vollbringen kleine Wunder«, befand dazu ein niederländisches Presseorgan vor einiger Zeit.
Auf ein solches »kleines Wunder« dürfen wir uns auch jetzt wieder freuen, wenn der Chor bei seinem Jubiläumskonzert im Herkulessaal der Münchner Residenz Beethovens »Missa solemnis« zur Aufführung bringt. Gerade auch deren Chorpart gilt ja bekanntlich als einer der schwierigsten in der Chorliteratur überhaupt. Aber ich bin sicher: Die Arcis-Vocalisten werden auch hierbei wieder brillieren und ihr hohes musikalisches Niveau ebenso unterstreichen wie ihren festen Platz in der Musikstadt München.
Zum diesjährigen Jubiläum gratuliere ich den Arcis-Vocalisten München daher ganz herzlich und wünsche dem Verein und allen Ensemble-Mitglieddern um den Künstlerischen Leiter Thomas Gropper auch weiterhin viel Erfolg.


Arcis-Vocalisten, liebe Konzertgäste,
hier und heute feiern die Arcis-Vocalisten Ihren 20. Geburtstag mit einem der großartigsten und anspruchsvollsten Werke der oratorischen Literatur, Beethovens hochfliegender »Missa solemnis«. Die Gedanken wandern zurück zum Mai 2005, als eine kleine Gruppe sich zu ersten Proben zusammen fand in den Räumen der Musikhochschule München. Weil die an der Arcisstraße liegt, die ihrerseits weitere kulturelle Adressen wie die Alte Pinakothek oder das Ägyptische Museum beherbergt, haben wir uns kurzerhand nach dieser Straße benannt. Da wir eben nur klein waren und fein, kam der Terminus »Vocalisten« hinzu.
Wir wagten die »Petite Messe solennelle« von Rossini – wenige Instrumente, kleine Chorbesetzung. Der Chorleiter, der vom eigenen Singen und von der Stimmbildung her kam und kommt, konnte behutsam zum Dirigierenden werden, irgendwann zum Dirigenten.
Was zunächst nur für zwei bis drei Projekte pro Jahr mit jeweils ein paar Proben gedacht war, entwickelte sich stark und stolz: Der Chor wuchs an, probte durchgängig, konnte sich großen Aufgaben stellen.
Glückhafte Begegnungen und Partnerschaften traten hinzu, so dass wir bald für die feine und renommierte Konzertagentur Bell’Arte konzertieren konnten und der BR mit uns Produktionen für BR-KLASSIK realisierte, die auch auf dem CD-Label OehmsClassics veröffentlicht wurden. Zu unseren wichtigsten und vertrauten Weggefährten zählen die Mitglieder des Originalklangorchesters L’arpa festante. Wertvolle Erfahrungen konnten wir bei vielen Konzertreisen und Gastspielen nach Frankreich, Österreich und sehr oft in die Schweiz sammeln. Mit dem unvergessenen Regisseur Dieter Reuscher gelangen tief empfundene szenische Projekte.
So haben wir große Teile der oratorischen Literatur durchmessen in den letzten Jahren, vieles im a‑cappella-Bereich, wir haben als Gruppe die Pandemie durchschritten und zusammen gehalten. Dem Dirigenten wurden Träume erfüllt, die er sich gar nicht zu erträumen gewagt hatte: Werke gestalten zu dürfen mit (s)einem tollen Chor, die zum Wunderbarsten gehören, was es in dieser Welt gibt.
Mein ganz tiefer Dank gilt Ihnen, unserem Publikum, das uns trägt, das uns besucht und begleitet, das uns die Treue gehalten hat und mit uns die musikalischen Gipfel erstiegen hat – bleiben Sie uns gewogen!
Und mein Dank gilt meinem Chor, meinen Sängerinnen und Sängern, die Ihre Kraft, Ihr Können, Ihre Begeisterung, Ihr Herz geben – und deshalb umgekehrt dasselbe verdienen.
Ihr macht mich sehr glücklich – tiefen Dank!
Thomas Gropper
